Wertanalyse-Entwicklung seit den 40er Jahren

Die Wert­ana­ly­se (WA) ist ein effi­zi­en­ter Ansatz, um unter­schied­li­che Pro­ble­me und Auf­ga­ben­stel­lun­gen zu lösen. Bestehen­de Pro­duk­te las­sen sich eben­so opti­mie­ren wie neu zu entwickelnde.

Aber auch nicht-phy­si­sche WA-Objek­te wie orga­ni­sa­to­ri­sche und pro­du­zie­ren­de Abläu­fe und Kon­zep­te wer­den hin­sicht­lich Kos­ten, Funk­tio­na­li­tät und Qua­li­tät optimiert.

Wertanalyse-Entwicklung

Wurzeln der Wertanalyse

Die Pro­blem­lö­sungs­me­tho­de Wert­ana­ly­se wur­de Ende der 40er Jah­re in Ame­ri­ka bei Gene­ral Elec­tric von Law­rence D. Miles als sys­te­ma­ti­sches und prak­ti­ka­bles Ver­fah­ren ent­wi­ckelt, wobei „vie­le sei­ner Grund­ge­dan­ken, so ins­be­son­de­re der ent­schei­dungs­ori­en­tier­te Ablauf, die Funk­ti­ons­ana­ly­se, die heu­ris­ti­schen Prin­zi­pi­en der Krea­ti­vi­täts­för­de­rung und die Metho­den des Alter­na­ti­venver­gleichs ... schon vor­her ange­wandt (wur­den).“

Nach zir­ka zehn Jah­ren wur­de die Wert­ana­ly­se auch in Euro­pa und Japan bekannt.

Fokus der Wertanalyse

Bei der seit 1962 auch in Deutsch­land erfolg­reich ein­ge­setz­ten Wert­ana­ly­se han­delt es sich nach ÖNORM A 6750 um eine „Metho­de zum sys­te­ma­ti­schen Unter­su­chen von Funk­ti­ons­struk­tu­ren mit dem Ziel einer Wert­stei­ge­rung für den Her­stel­ler, den Anwen­der und/​oder die All­ge­mein­heit“, wobei unter Wert das „Aus­maß der Fähig­keit eines Wert­ana­ly­se-Objek­tes“ ver­stan­den wird, „durch Nut­zen­stif­tung ein bestimm­tes Bedürf­nis zu befriedigen.“

Dabei kön­nen sehr unter­schied­li­che „Objek­te“ als zen­tra­le The­men gemein­sa­mer Anstren­gun­gen unter­sucht und ver­bes­sert wer­den. WA-Objek­te kön­nen u.a. sein:

  • phy­si­sche Produkte,

  • Bau­grup­pen, Kom­po­nen­ten und Teile,

  • Pro­zes­se und Abläufe,

  • Leis­tun­gen und

  • Kon­zep­te.

Die Wert­ana­ly­se kann sowohl bei der Kon­zep­ti­on und Ent­wick­lung eines Wert­ana­ly­se-Objek­tes als auch bei sei­ner Über­ar­bei­tung und Wei­ter­ent­wick­lung ein­ge­setzt wer­den. Um die Wert­stei­ge­rung durch vor­ran­gig Sen­kung der Kos­ten und/​oder Erhö­hung der Funk­ti­ons­er­fül­lung und dadurch des Nut­zens mög­lichst sicher und mit wirt­schaft­lich ver­tret­ba­rem Auf­wand zu errei­chen, emp­fiehlt sich struk­tu­rier­tes und metho­den­ori­en­tier­tes Vorgehen.

Ein sol­ches wird u.a. durch den Ein­satz der Wert­ana­ly­se nach DIN 69910 und ÖNORM A 6750 bis 6757 erreicht, die als heu­ris­ti­sche Metho­de zwar das Fin­den der opti­ma­len Lösung nicht garan­tiert, aber die Wahr­schein­lich­keit, ihr nahe­zu­kom­men, wesent­lich erhöht. Hie­bei wer­den wäh­rend des gesam­ten Wert­ana­ly­se-Pro­zes­ses in den ein­zel­nen Grund- und Teil­schrit­ten die krea­ti­ven Fähig­kei­ten und Erfah­run­gen aller dar­an Betei­lig­ten genutzt und erweitert.

Eine bestimm­te Wert­stei­ge­rung kann durch ver­schie­de­ne Kom­bi­na­tio­nen von Ände­run­gen des Nut­zens und des Auf­wan­des erzielt wer­den. Ziel­vor­ga­ben der Unter­neh­mens­lei­tung, Ein­flüs­se aus dem Wert­ana­ly­se-Umfeld und Erkennt­nis­se aus der Wert­ana­ly­se-Arbeit legen fest, durch wel­che Nut­zen/Auf­wand-Kom­bi­na­ti­on die Wert­stei­ge­rung erreicht wer­den soll.

Die Wertanalyse ist heute ...

... mehr denn je ein äußerst wir­kungs­vol­les Instru­ment zur Pro­blem­lö­sung, Kos­ten­sen­kung und funk­tio­na­len Opti­mie­rung von Pro­duk­ten, Pro­zes­sen und Leistungen.

Sie ist somit – ent­ge­gen der weit­ver­brei­te­ten Ansicht – weit mehr als ein Ratio­na­li­sie­rungs­in­stru­ment zur aus­schließ­li­chen Kos­ten­sen­kung. Viel­mehr ist sie eine bewähr­te Metho­de für das rasche und wir­kungs­vol­le Erken­nen und Lösen von Pro­ble­men unter­schied­li­cher Art und Komplexität.

Die Metho­de wur­de seit ihrem Ent­ste­hen wei­ter­ent­wi­ckelt, als Kern­me­tho­de von „Value Manage­ment“ ver­stan­den und verfeinert.

Details zum Arbeits­plan fin­den sich auch in DIN 69 910, VDI 2800 und EN 12 973.