Die Wertanalyse-Erfolgsfaktoren Methode, Management und Mensch

Erfah­run­gen aus der Pra­xis und eine empi­ri­sche Unter­su­chung im Rah­men einer Dis­ser­ta­ti­on haben gezeigt, daß ein dau­er­haf­ter Erfolg bei Ein­satz der Wert­ana­ly­se nur gesi­chert ist, wenn die 3‑M-Erfolgs­fak­to­ren der Wert­ana­ly­se ernst genom­men und gestal­tet werden.

Die 3‑M-Erfolgsfaktoren der Wertanalyse

Methode, Management und Mensch

Sowohl Pro­dukt­ent­wick­lung und ‑pfle­ge als auch die Ent­wick­lung von Orga­ni­sa­tio­nen und Mit­ar­bei­tern erfor­dern neben der

  • fle­xi­blen Beherr­schung und Anwen­dung von spe­zi­fi­schen METHODEN die

  • akti­ve För­de­rung und Unter­stüt­zung durch das MANAGEMENT und die

  • bewuß­te Ein­bin­dung und Wert­schät­zung des ein­zel­nen MENSCHEN.

Nur das aus­ge­wo­ge­ne Zusam­men­spiel die­ser Erfolgs­fak­to­ren führt zum Ziel.

Die Wir­kun­gen der 3‑M-Erfolgs­fak­to­ren wur­den bereits vor mehr als drei­ßig Jah­ren im Rah­men einer Dis­ser­ta­ti­on von drwjs empi­risch nach­ge­wie­sen. Ver­öf­fent­licht wur­de sie unter:

SCHWARZ, Wal­ter (1985): Erfolgs­fak­to­ren der Wert­ana­ly­se. Eine empi­ri­sche Unter­su­chung zu deren Bestim­mung und zur Erfas­sung der Wert­ana­ly­se-Anwen­dung in Öster­reich. Hg.: Josef HÖLZL. Schrif­ten­rei­he des Insti­tu­tes für Tech­no­lo­gie und Waren­wirt­schafts­leh­re der Wirt­schafts­uni­ver­si­tät Wien. Bd.1/1985: Wien.

Auf­grund die­ser Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen erfolg­rei­cher Wert­ana­ly­se-Pro­jekt­ar­beit, Aspek­ten der Per­so­nal- und Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung und bewuß­ter Unter­neh­mens­füh­rung läßt sich die Wert­ana­ly­se gezielt zur Unter­stüt­zung und Ziel­er­rei­chung im Bereich Mit­ar­bei­ter­qua­li­fi­zie­rung und Orga­ni­sa­ti­ons­op­ti­mie­rung einsetzen.

Das Wert­ana­ly­se-Pro­jekt lie­fert neben sei­nen oft not­wen­di­gen und erwünsch­ten har­ten Ergeb­nis­sen in Form von Kos­ten­sen­kung und Qua­li­täts­ver­bes­se­run­gen bei Pro­duk­ten und Leis­tun­gen auch merk­ba­re Bei­trä­ge im Bereich der wei­chen Ergeb­nis­se wie ver­bes­ser­ter Kom­mu­ni­ka­ti­on, gestei­ger­ter Moti­va­ti­on und zuneh­men­der Eigen­ver­ant­wor­tung der Mitarbeiter.

Im Rah­men sol­cher Pro­jek­te geht es kon­se­quent um Wert­stei­ge­rung, Wert­ver­bes­se­rung und Wertgestaltung.

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Erfolgsfaktor Methode ...

Methoden

... steht für Wis­sen über und Beherr­schung der Wert­ana­ly­se-Metho­dik und von unter­schied­li­chen Arbeitsmethoden.

Unter Metho­de wird hier mehr als das Ein­hal­ten des Wert­ana­ly­se-Arbeits­pla­nes nach Norm (ÖNORM, DIN, EN) ver­stan­den. Metho­de bedeu­tet neben der Beherr­schung mode­rier­ter Grup­pen­ar­beit und unter­schied­li­cher Arbeits­me­tho­den und ‑tech­ni­ken die Inte­gra­ti­on hilf­rei­cher Ele­men­te aus ande­ren Pro­blem­ana­ly­se- und Problemlösungskonzepten.

Metho­de ist dem­nach in zwei­er­lei Sicht zu verstehen:

  • Einer­seits sind das ein­zel­ne, fle­xi­ble Metho­den & Tech­ni­ken, die für sich genom­men an ver­schie­de­nen Stel­len eines Pro­blem­lö­sungs­pro­zes­ses ein­ge­setzt wer­den kön­nen (z.B. Func­tion Ana­ly­sis Sys­tem Tech­ni­que [FAST; F.A.S.T.], ABC-Ana­ly­se, Brain­stor­ming, paar­wei­ser Ver­gleich, Potentialanalyse).

  • Ande­rer­seits sind das Metho­den­struk­tu­ren & Kon­zep­te, die aus einer Fül­le von Ein­zel­me­tho­den und ‑tech­ni­ken zusam­men­ge­fügt sind und so neben der Wert­ana­ly­se nach DIN und ÖNORM eigen­stän­di­ge Ansät­ze zur Pro­blem­ana­ly­se und ‑lösung bil­den (z.B. Fail­ure Mode and Effect Ana­ly­sis [FMEA], Total Qua­li­ty Manage­ment [TQM], Design for Assem­bly [DfA], Projektmarktforschung).

Mit Metho­den erfolg­reich zu arbei­ten bedeu­tet, sie zu ken­nen, sie in einer expe­ri­men­tier­freu­di­gen Hal­tung ein­zu­set­zen und sie auf ihre Eig­nung hin auch in viel­leicht noch nicht erprob­ten Situa­tio­nen zu prü­fen. Der Mut zum Metho­den-Cock­tail eröff­net neue Wege. Und er lie­fert Abwechs­lung, die vor allem bei län­ger dau­ern­den Pro­jek­ten einer Metho­den­mü­dig­keit der Grup­pen­teil­neh­mer ent­ge­gen­wirkt. Statt des Ein­sat­zes weni­ger Stan­dard­me­tho­den för­dern neue Metho­den Enga­ge­ment und Interesse.

Zur Ver­deut­li­chung, wel­che The­men der 3‑M-Erfolgs­fak­tor Metho­de berührt, nach­fol­gend eini­ge Beispiele:

  • Pro­ble­me darstellen

  • Nach­voll­zieh­bar­keit des Pro­jekt­ab­laufs erleichtern

  • Aus­gangs­si­tua­ti­on erfassen

  • Schwach­stel­len erkennen

  • Ideen entwickeln

  • Grob- und Detail­zie­le entwickeln

  • Beur­tei­lungs­be­din­gun­gen festlegen

  • Kos­ten­in­for­ma­tio­nen verarbeiten

  • Funk­tio­nen strukturieren

  • Schluß­fol­ge­run­gen ziehen

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Erfolgsfaktor Management ...

Team

... steht für unter­neh­mens­ver­ant­wort­li­che Steue­rung und Unter­stüt­zung eines Wert­ana­ly­se-Pro­jek­tes durch die Füh­rungs­kräf­te. Der Erfolgs­fak­tor Manage­ment umfaßt die Gestal­tung der Planungs‑, Ent­schei­dungs- und Kon­troll­ar­beit der Füh­rung, die Füh­rungs­kraft als Per­son und deren Zusam­men­spiel mit ande­ren. Im Rah­men von Wert­ana­ly­se betrifft Manage­ment das Gestal­ten des Umfel­des und das Initi­ie­ren und Unter­stüt­zen von Pro­jek­ten und deren Koor­di­na­ti­on. Anre­gun­gen ernst neh­men, Neu­gier­de und Inter­es­se an Ver­än­de­run­gen sind nur eini­ge Eigen­schaf­ten einer Manage­ment-Per­sön­lich­keit.

Zur Ver­deut­li­chung, wel­che The­men der 3‑M-Erfolgs­fak­tor Manage­ment berührt, nach­fol­gend eini­ge Beispiele:

  • Wert­ana­ly­se-Arbeit initiieren

  • Auf­ga­ben und Zie­le vorgeben

  • Arbeits­vor­aus­set­zun­gen schaffen

  • Infor­ma­ti­ons­zu­gang sicherstellen

  • Pro­jekt­fort­schrit­te kontrollieren

  • Res­sour­cen bereitstellen

  • Mißer­fol­ge akzeptieren

  • Ent­schei­dun­gen treffen

  • Maß­nah­men umsetzen

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Erfolgsfaktor Mensch ...

Coaching

... steht für Akzep­tanz und Wert­schät­zung der Kol­le­gen und Mit­ar­bei­ter. Die­ser Erfolgs­fak­tor wird von immer mehr Mit­ar­bei­tern und Füh­rungs­kräf­ten als wich­tig erkannt. Und den­noch wird der ein­zel­ne oft nicht so wahr­ge­nom­men und behan­delt, wie er es ver­die­nen wür­de oder es sich wünscht.

Mensch­lich mit­ein­an­der umzu­ge­hen bedeu­tet im Rah­men der Wert­ana­ly­se, sich mit dem ein­zel­nen aus­ein­an­der­zu­set­zen, wert­zu­schät­zen und gleich­zei­tig – man­che Zweif­ler mei­nen trotz­dem – Unter­neh­mens­zie­le zu errei­chen. Das führt zur Ent­wick­lung des Ver­hal­tens der Mitarbeiter.

Zur Ver­deut­li­chung, wel­che The­men der 3‑M-Erfolgs­fak­tor Mensch berührt, nach­fol­gend eini­ge Beispiele:

  • Wert­ana­ly­se akzeptieren

  • Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft ausbauen

  • Infor­ma­tio­nen geben, neh­men und verarbeiten

  • Ver­ant­wor­tung übernehmen

  • Pro­blem­be­wußt­sein und ‑ver­ständ­nis entwickeln

  • Zusam­men­ar­beit wollen

  • Ver­trau­en in sich und ande­re ausbauen

  • Kon­tak­te pfle­gen und nutzen

Das Zusammenspiel der Erfolgsfaktoren

Die­se drei Erfolgs­fak­to­ren wir­ken jedoch nicht iso­liert von­ein­an­der, son­dern sind wie oben erwähnt in ihrem Zusam­men­spiel zu betrach­ten. Deut­lich wird es bei den The­men Pro­jekt­ma­nage­ment, Pro­jekt­coa­ching und Pro­zess­mo­de­ra­ti­on. Die erfolg­rei­che Mode­ra­ti­on von Work­shops und effi­zi­en­tes Manage­ment von Wert­ana­ly­se-Pro­jek­ten benö­ti­gen die simul­ta­ne Berück­sich­ti­gung und Beherr­schung der 3‑M-Erfolgs­fak­to­ren Metho­de, Manage­ment und Mensch.

Dies hat bereits Lar­ry D. Miles sehr früh erkannt und in der Neu­auf­la­ge sei­nes Buches Tech­ni­ques of Value Ana­ly­sis and Engi­nee­ring 1972 beson­ders berücksichtigt.