Die 10 Wertanalyse-Charakteristika beschreiben, was Wertanalyse (WA) im Kern
prägt.
Sie wurden erstmals 1987 von drwjs in einer Broschüre vom WIFI-ZWA (Zentrum Wertanalyse im Wirtschaftsförderungsinstitut der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft in Wien) veröffentlicht.
1. Ganzheitliche Betrachtung
Alle projektrelevanten Informationen, Erfahrungen und Einflüsse aus dem Unternehmen und seinem Umfeld sind zu berücksichtigen.
Tragfähige Lösungen entstehen nur auf Grundlage einer umfassenden Wissensbasis. Das Risiko einseitiger Betrachtungen und von Fehlentscheidungen wird minimiert.
2. Interdisziplinäre Teamarbeit
Problem- und aufgabenorientiert zusammengesetzte Projekt-Teams sichern die erforderliche Wissenstiefe und ‑breite. Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen sind dabei.
Fehlentscheidungen, einseitige Betrachtungen, die Favorisierung „persönlicher Lieblingsideen” und die Realisierung von „Insellösungen” werden verhindert.
3. Funktionen und Kosten im Fokus
Die intensive Analyse und Auswertung von Funktionen und Kosten schafft die Grundlage für neue Erkenntnisse, Ideen und Entscheidungen.
Abstraktion und Präzisierung in Form von Wirkungen führt zu oft überraschenden Sichtweisen und Lösungsräume.
4. Struktur durch Arbeitsplan
Grund- und Teilschritte des Wertanalyse-Arbeitsplanes strukturieren den Projektablauf. Das fördert systematische und effiziente Projektarbeit.
Und es erhöht die Wahrscheinlichkeit, ausgezeichnete Ergebnisse bei zugleich wirtschaftlichem Aufwand zu erreichen.
5. Eigenständige Projektarbeit
Einfaches, aber wirkungsvolles Projektmanagement sichert die erforderliche Priorisierung, Konzentration, Flexibilität und Qualität im Wertanalyse-Ablauf.
Notwendige Ressourcen und das „verbleibende Tagesgeschäft” der Teammitglieder werden integriert.
6. Anwendungsneutraler Einsatz
Wertanalyse senkt Kosten, optimiert Funktionalität und justiert Qualität. Und das alles bei Produkten, Komponenten, Teilen, Prozessen, Abläufen, Leistungen und Konzepten aller Branchen.
Dabei geht es immer um die Überarbeitung von Bestehendem oder die Entwicklung von Neuem.
7. Messbare Zielvorgaben
Nur was man messen kann, lässt sich nachweislich verbessern.
Es geht darum, das Wertanalyse-Team zu orientieren, die Projektarbeit zu straffen, die Zielerreichung zu überprüfen und letztendlich den Projekterfolg nachzuweisen.
8. Problem- und prozeßorientierte Informationsverarbeitung
Informationen sind der Grundwerkstoff jeder Projektarbeit. Ohne Zugang zu allen relevanten Informationen eines Wertanalyse-Projektes gibt es keine Ergebnisse und keinen Erfolg.
Das WA-Team und die Einzigartigkeit jeder Wertanalyse prägen Inhalt, Ablauf, Tiefe und Breite der notwendigen Informationsverarbeitung.
9. Wertschätzung des Einzelnen
Nur wenn auch der Wert von Individualität und individueller Arbeit geschätzt wird, funktioniert Teamarbeit. Gegenseitige Wertschätzung fördert gemeinsam getragene Ergebnisse, die auch umgesetzt werden.
In einer Atmosphäre des Miteinanders wächst der Ehrgeiz, gemeinsam die wirklich besten Lösungen
zu entwickeln.
10. Einsatz von Kreativitätstechniken
Spontane, kreative und auf den ersten Blick oft auch verrückte, nicht wirklich attraktiv oder unmöglich erscheinende Ideen sind der Stoff, aus dem exzellente WA-Ergebnisse entstehen.
Die neuen Lösungen sind oft überraschend einfach, auf den Punkt gebracht, innovativ und überzeugen auf den ersten Blick.